Ein Zitat von John D. Rockefeller sollte jedem eine Warnung sein

Ein Zitat von John D. Rockefeller sollte jedem eine Warnung sein

Jahrhundert geistert heute durch Büros, Küchen, Timelines: „Ich verdiene lieber 1 % an der Arbeit von 100 Menschen als 100 % an meiner eigenen.“ Er klingt clever, fast harmlos. Doch hinter dem Glanz steckt ein System, das uns alle betrifft – Angestellte, Gründerinnen, Kreative, Fahrer, Ladenbesitzer. Die Versuchung: mit kleinen Anteilen groß zu werden. Die Gefahr: selbst zum kleinen Anteil zu schrumpfen.

Das Café roch nach nassem Asphalt und frischem Espresso, draußen rollten Fahrräder mit Boxen an den Gepäckträgern vorbei. Drinnen wischte die Inhaberin Zahlen vom iPad, runzelte die Stirn, lächelte einem Stammgast zu – und zeigte mir dann die Abrechnung: Lieferdienstgebühr, Werbegutschrift, „Serviceanpassung“. Am Ende blieb weniger übrig als gestern, obwohl mehr Bestellungen kamen. Sie zuckte die Schultern und sagte leise: „So läuft das jetzt.“ Der Satz von Rockefeller pulsierte zwischen den Tassen. Es ist eine Warnung.

Die bequeme Idee mit scharfen Kanten

Rockefellers Logik klingt effizient: Viele kleine Ströme speisen einen großen Fluss. Wer Anteile an anderer Arbeit hält, arbeitet weniger direkt, verdient dafür skalierbar. In einer Welt voller Plattformen wirkt das wie ein Naturgesetz. **Wer von vielen Prozenten träumt, riskiert, selbst zur Prozentzahl zu werden.**

Ein Beispiel, das näher ist, als uns lieb ist: Eine Bäckerei listet sich auf drei Apps, um mehr Reichweite zu bekommen. Die Gebühren schwanken zwischen 25 und 35 Prozent pro Bestellung, je nach Stadt und Werbedruck. Mehr Reichweite, ja – doch mit jeder Woche werden die Stammkundinnen an Profile, nicht an Menschen gebunden, und die Marge verdampft wie warmer Dampf über der Theke.

Die Logik dahinter ist simpel: Wer die Schnittstelle zum Kunden kontrolliert, kontrolliert den Geldhahn. Der Satz wirkt dann wie ein Code: Nutze Hebel, werde Hebel, sei derjenige, der an vielen anderen verdient. Klingt kühl schlau, verschiebt aber Macht nach oben. Und während wir unten schneller laufen, zählen oben Prozentpunkte.

Der kleine Schutzschild im Alltag

Die erste Gegenbewegung ist unspektakulär: eine Karte deiner Abhängigkeiten. Schreib drei Zeilen auf – „Was gebe ich ab?“, „Wer verdient mit?“, „Wie komme ich direkt zum Kunden?“. Ein Newsletter statt nur Social Feed, ein Direktabo statt reiner App-Präsenz, ein zweites Zahlungsfenster, das nicht 30 Prozent kostet. Kleine Umbauten, große Wirkung.

Wir alle kennen diesen Moment, in dem man merkt: Ich habe mich eingerichtet und plötzlich ist die Miete gestiegen. Typische Fehler sind bequem: nur ein Kanal, ein Vertrag, ein Algorithmus. Seien wir ehrlich: Niemand macht das jeden Tag. **Verwechsle Bequemlichkeit nicht mit Sicherheit.** Lege jeden Monat einen Hebel auf die eigene Seite: Daten behalten, Kontaktwege besitzen, Bedingungen lesen – laut und neugierig.

Rockefeller hat einen Nerv getroffen, den wir nicht ignorieren sollten.

„Ich verdiene lieber 1 % an der Arbeit von 100 Menschen als 100 % an meiner eigenen.“ — John D. Rockefeller

  • Baue einen direkten Kanal auf: Newsletter, eigene Domain, Telefonnummern-Liste.
  • Rechne Gebühren als „Kundengewinnungskosten“, nicht als Naturgesetz.
  • Verhandle Staffelpreise: Mehr Volumen, weniger Prozent.
  • Halte einen Ausweg bereit: Datenexport, Alternativanbieter, eigene Zahlungsstrecke.

Was wir jetzt fragen sollten

Wenn ein Zitat zu gut klingt, um neutral zu sein, lohnt eine Gegenfrage: Wer hat nach diesem Satz mehr Handlungsspielraum – du oder jemand, der an dir verdient? *Es fühlt sich klein an, ist es aber nicht.* Heute entscheidet sich in ruhigen Minuten, ob du das Publikum mietest oder besitzt, ob du Marge abgibst oder Beziehung aufbaust. **Vielleicht ist die mutigste Geste gerade die unsichtbare: eine Abkürzung weniger, ein Kontakt mehr.** Teile diese Frage mit deinem Team, deiner Familie, deinen Freundinnen. Und beobachte, wie sich die Gespräche verändern.

Kernpunkte Detail Mehrwert für den Leser
Abhängigkeiten sichtbar machen Liste: Gebühren, Schnittstellen, Datenzugriff Klarheit über versteckte Kosten und Risiken
Direkte Kanäle aufbauen Newsletter, eigene Domain, alternative Payment Mehr Kontrolle über Reichweite und Marge
Verhandeln und diversifizieren Staffelpreise, mehrere Anbieter, Exit-Option Weniger Verwundbarkeit, bessere Konditionen

FAQ :

  • Hat Rockefeller das wirklich so gesagt?Das Zitat wird ihm seit Jahrzehnten zugeschrieben und passt zu seiner Geschäftslogik. Es steht sinnbildlich für Hebel und Macht über Wertschöpfungsketten.
  • Ist „an Prozenten verdienen“ per se schlecht?Nein. Es wird gefährlich, wenn Abhängigkeiten einseitig sind und du keinen direkten Zugang zu Kundinnen und Kunden hast.
  • Was ist der erste konkrete Schritt für kleine Unternehmen?Eine einfache Margenrechnung pro Kanal und das Einrichten eines direkten Kanals, der niemandem „Miete“ zahlt.
  • Wie erkenne ich, ob eine Plattform zu teuer ist?Setze alle Gebühren in Relation zu Deckungsbeitrag und Wiederkaufsrate. Wenn Stammkunden nur über die Plattform kommen, zahlst du doppelt.
  • Gilt das auch für Angestellte?Ja. Skills, Netzwerk und Sichtbarkeit sind deine „direkten Kanäle“. Wer nur auf eine Struktur setzt, gibt Handlungsspielraum ab.

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