Kennzeichen verschlammt? Dieses Bußgeld droht bei typischem Winterwetter

Kennzeichen verschlammt? Dieses Bußgeld droht bei typischem Winterwetter

Genau dann trifft’s einen oft: kurze Kontrolle, kurzes Stirnrunzeln, kurzes Verwarngeld. Das wirkt kleinlich, doch die Regeln sind eindeutig. Wer mit unleserlichem Kennzeichen fährt, riskiert Geld – und im Extrem sogar Punkte.

Die Luft hängt noch kalt in den Lungen, der Atem zieht kleine Wolken. Auf dem Parkplatz kämpft jemand mit dem Eiskratzer, der Motor summt im Leerlauf, die Sitzheizung rettet den Morgen. Der Blick gilt der Frontscheibe, vielleicht den Scheinwerfern – hinten bleibt alles, wie es ist: eine braune, gesprenkelte Fläche, wo das Kennzeichen sitzt. Zwei Straßen weiter, beim Abbiegen, ein Blaulicht, ein kurzer Arm, der an den Rand bittet. Der Polizist tippt auf den Schlamm, freundlich, aber bestimmt. Die Jacke knistert, das Portemonnaie auch. Wir kennen alle diesen Moment, in dem man merkt, dass die zwei Minuten gefehlt haben. Ein kleines Schild entscheidet.

Wintermatsch am Kennzeichen: kleines Detail, echtes Risiko

Der hintere Stoßfänger ist im Winter eine Dreckschleuder. Aerosole, Salz, Schneestaub – alles sammelt sich am Heck, das Kennzeichen wird als Erstes grau. Für dich mag es Nebensache sein, für die Lesbarkeit ist es eine Katastrophe. Ab zehn, fünfzehn Metern ist kaum noch etwas zu entziffern. Nicht nur die Polizei hat dann ein Thema, auch bei einem Unfall oder einem Zeugenaufruf wird’s schwierig. Da geht es nicht um Erbsenzählerei, sondern um Eindeutigkeit im Verkehr.

Sabine S., 38, bringt ihr Kind zur Kita, es ist 7:58 Uhr und die Zeit läuft gegen sie. Die Frontscheibe ist frei, hinten ist nur Matsch. Am Ortsausgang winkt ein Streifenwagen. „Schauen Sie mal hier“, sagt der Beamte und wischt mit dem Finger einmal quer über das Schild. Darunter kommt die Zahl zum Vorschein. Zehn Euro Verwarngeld, nicht der Weltuntergang. Aber es nervt, gerade an so einem Morgen. Sie räumt ein, dass sie hinten nie nachschaut, weil es ja noch dämmert. Eine Minute mit dem Handschuh hätte gereicht.

Rechtlich ist die Lage klar: Kennzeichen müssen fest angebracht, unverdeckt und gut lesbar sein. Das regelt die Fahrzeug-Zulassungsverordnung, und die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung schreibt die Beleuchtung des hinteren Kennzeichens für die Dunkelheit vor. Unleserlich durch Dreck oder Schnee? In der Regel gibt es ein Verwarnungsgeld von 5 bis 10 Euro. Wird das Schild absichtlich verdeckt oder manipuliert, geht es in eine andere Liga. Wer sein Kennzeichen absichtlich unkenntlich macht, kassiert schnell 65 Euro und einen Punkt in Flensburg. Solche Fälle sind selten – im Winter genügt meist der Schmutzfilm. Er ist unaufgeregt, aber rechtsrelevant.

So bleibt das Kennzeichen lesbar – mit zwei Minuten Aufwand

Der Trick beginnt vor der Haustür. Nimm dir vor dem Losfahren kurz das Heck vor: ein Wisch mit dem Handschuh, ein zweiter mit einem kleinen Microfasertuch. Eine flache Sprühflasche mit Scheibenreiniger passt in die Türablage und löst Salzreste in Sekunden. Wer mag, legt auf die glatte Kennzeichenfläche einen dünnen Wachsschutz – ein Tropfen Hartwachs oder Sprühwachs hält Wasser und Schmutz länger fern. Einmal wischen, zehn Euro sparen – so simpel kann Verkehrssicherheit sein.

Fehler passieren, gerade im Halbdunkel. Kratze das Kennzeichen nicht mit scharfen Kanten frei, Folie und Lack mögen keine Gewalt. Heißes Wasser auf kaltem Kunststoff ist keine gute Idee, Risse im Halter sind sonst schneller da als gedacht. Denk kurz an die Kennzeichenbeleuchtung: brennt sie, ist das Schild auch im Schneetreiben lesbar. Und ja, die kleinen Birnen hinten gehen gerne im Winter kaputt. Seien wir ehrlich: Niemand macht das jeden Tag.

Ein Verkehrstrainer sagte einmal:

„Im Winter kontrollieren wir nicht aus Schikane. Unleserliche Kennzeichen erschweren Ermittlungen – im Ernstfall zählt jede Minute.“

Ein schneller Winter-Check hilft, stressige Gespräche am Straßenrand zu vermeiden und hält den Kopf frei. Für die Hosentasche die kleinste Routine:

  • Vor Abfahrt einmal ums Auto gehen, hinten mit.
  • Mit Handschuh/Microfaser kurz über das Kennzeichen wischen.
  • Bei Dunkelheit kurz prüfen: Brennen die Kennzeichenleuchten?
  • Nach Autobahnfahrt oder Schneeregen an der nächsten Pause nachwischen.
  • Ein Hauch Wachs hält länger sauber als du denkst.

Worauf es im Winter wirklich ankommt

Es geht um Aufmerksamkeit im Kleinen. Der Dreck verschwindet nicht, nur weil wir es eilig haben. Wenn das Kennzeichen lesbar ist, bleibt dein Auto identifizierbar – das schafft Vertrauen, wenn etwas passiert, und verhindert Ärger, wenn nichts passiert. Es reicht eine dünne Salzkruste, und dein Auto wirkt anonym. Das ist ein Gefühl, das man niemandem zumuten will, schon gar nicht denen, die im Winterdienst, in der Rettung oder auf dem Rad unterwegs sind. Der Aufwand? Minimal. Der Effekt? Sofort. Manche Gewohnheiten schleichen sich ein wie Matsch in den Radkästen. Diese hier darf bleiben: einmal wischen, dann fahren. Vielleicht steckst du beim nächsten Tankstopp einem Fremden ein Tuch zu. Kleine Geste, große Wirkung. Und plötzlich wird aus einer Bußgeldfrage ein Stück Alltagskultur.

Kernpunkte Detail Mehrwert für den Leser
Bußgeld im Winter Unleserliches Kennzeichen durch Schmutz/Schnee: meist 5–10 Euro Verwarnung; absichtliches Verdecken/Manipulation: etwa 65 Euro + 1 Punkt Klarer Rahmen, um Ärger und Kosten präventiv zu vermeiden
Rechtslage FZV verlangt gut lesbare, unverdeckte Schilder; StVZO schreibt funktionierende Kennzeichenbeleuchtung hinten vor Sicherheit bei Kontrollen und im Schadensfall
Praxistipps Microfasertuch, Sprühreiniger, kurzer Rundgang; keine harten Kratzer, keine Heißwasser-Tricks; Leuchten prüfen, Wachsfilm nutzen Schnell umsetzbare Routine für Wintertage

FAQ :

  • Wie hoch ist das Bußgeld bei verschmutztem Kennzeichen?In der Regel liegt das Verwarnungsgeld bei 5 bis 10 Euro, wenn das Schild wegen Schmutz oder Schnee nicht mehr lesbar ist.
  • Drohen Punkte in Flensburg?Punkte gibt es, wenn das Kennzeichen vorsätzlich verdeckt oder manipuliert wird. Dann werden häufig rund 65 Euro und 1 Punkt fällig.
  • Muss ich auch das vordere Kennzeichen reinigen?Ja, beide Schilder müssen lesbar sein. Im Alltag ist das hintere öfter betroffen, doch vorne gilt derselbe Maßstab.
  • Was gilt für die Kennzeichenbeleuchtung?Sie muss funktionieren, damit das hintere Schild in Dämmerung und Dunkelheit lesbar bleibt. Fällt sie aus, folgt in der Regel ein Verwarnungsgeld.
  • Was ist mit Fahrradträgern oder Ladung, die das Kennzeichen verdeckt?Dann brauchst du ein Zusatzkennzeichen am Träger. Verdeckt die Ladung das Original, drohen ein höheres Bußgeld und ein Punkt.

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